Revenue of Batteries from Selling their Flexibility in different Contract Types
Posted in   Energieblog   on  Juni 3, 2024 by  Jan0
DIESER BLOG-ARTIKEL IST DER DRITTE IN UNSERER SERIE ZUM HEDGING VON STROMPREISEN MITHILFE VON STANDARDFORMEN DER WIND- UND PHOTOVOLTAIKERZEUGUNG SOWIE NEUARTIGER UND ETWAS UNTYPISCHER FORMEN WIE DER FLEXHL-FORM (BATTERIE). WÄHREND DIE ERSTEN BEIDEN ARTIKEL SICH AN VERBRAUCHER RICHTETEN, WENDET SICH DIESER ARTIKEL AN ANBIETER, DIE IHRE FLEXIBILITÄT VERKAUFEN WOLLEN, D.H. AN BESITZER ODER BETREIBER VON STATIONÄREN GROßSPEICHERN. WIR EMPFEHLEN IHNEN SEHR, TEIL I UND TEIL II ZU LESEN, BEVOR SIE BEGINNEN, DA WIR DIE DARIN BESCHRIEBENEN KONZEPTE ALS GRUNDLAGE FÜR DIESEN ARTIKEL VERWENDEN.

Einführung

Zuletzt haben wir darüber gesprochen, wie wichtig es ist, einen Wandel in der zeitgemäßen Strombeschaffung zu erkennen, da die Verbraucher von Grundlastprofilen auf erneuerbare Energien (Wind und PV) umsteigen und FlexHL-Formen zur weiteren Absicherung des verbleibenden Spotpreisrisikos nutzen. Dies, so erklärten wir, ist eine gute Strategie zur Bewältigung der Preisvolatilität, ohne dass Sie Ihre eigene flexible Anlage wie etwa einen Batteriespeicher errichten müssen. So weit, so gut.

Aber was ist mit den Akteuren auf der Angebotsseite? Sind sie nicht von den sich ändernden Energieprofilen auf dem Markt betroffen? Lassen Sie uns von hier aus weitermachen. In diesem Artikel konzentrieren wir uns speziell auf flexible Assets wie Batteriespeicher, die aufgrund der finanziellen Risiken, die sich wiederum aus der begrenzten Verfügbarkeit von festen Verträgen und der Existenz mehrerer Einnahmeströmen (auch „Revenue Stacking“ genannt) ergeben, ebenfalls ihre Erträge absichern müssen. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Wir wissen bereits, dass die rasche Integration der erneuerbaren Energien in den deutschen Strommarkt Batterien als praktikable Lösung für das Problem der schwankenden EE-Erzeugung positioniert und den Weg für Investitionen in Batterieprojekte geebnet hat. Darüber hinaus sind diese Batterien äußerst flexibel, da sie auf mehreren Märkten frei gehandelt werden können (Day-Ahead-Auktion, Intraday-Auktion, Continuous Intraday und Regelenergie wie PRL, SRL und MRL), was sie aus Investitionssicht noch attraktiver macht. Dies bringt jedoch eine Reihe von Problemen mit sich. Darauf kommen wir gleich zu sprechen.

Derzeit funktioniert die Projektfinanzierung für Batterien ganz ähnlich wie bei Wind- und Photovoltaikanlagen - in Form von langfristigen Verträgen (z. B. PPA), in denen die installierte Kapazität, die zu liefernde Energie, die Anforderungen an Regelenergieerbringung usw. im Voraus festgelegt werden. Der große Unterschied besteht darin, dass die erneuerbaren Energien in einem staatlich geförderten Umfeld aufwuchsen, während Batterien von Anfang an dem Auf und Ab des Marktes unterworfen waren. Investoren mit Fokus auf Infrastruktur, die sich im Bereich der erneuerbaren Energien auskennen, sind an risikoarme, planbare Investitionen gewöhnt und zögern daher derzeit, sich in die risikoreichere Welt der stationären Großspeicher zu begeben.

Da es sich bei Batteriespeicherprojekten in der Regel um „fully merchant“-Projekte handelt, d. h. ihr Preisrisiko ist nicht über einen Hedge abgesichert, finden sich auf dem Markt für Batteriespeicher risikofreudigere Investoren, die nach höheren Renditen streben und bereit sind, höhere Risiken einzugehen. Um die enorme Finanzkraft traditionellerer Banken und Infrastrukturinvestoren in den Markt für Batteriespeicher zu locken, müssen wir daher ein Vertragsmodell entwickeln, das es ihnen ermöglicht, sich zumindest einen Teil der Einnahmen aus ihren Anlagen zu sichern, um ihre Kredite zurückzuzahlen.

Und genau hier wird es ein wenig knifflig! Als Eigentümer eines Batteriespeichers sind Sie bereits mit der Tatsache vertraut, dass die Modellierung des Ertragspotenzials der Anlage durch den Verkauf von Flexibilität auf dem Markt eine komplexe Wissenschaft ist. Während der Zugang zu mehreren Märkten in der Tat eine Vielzahl von Einnahmemöglichkeiten bedeutet, ist der Weg zur Sicherstellung dieser Einnahmen oft nicht so einfach. Wir ersparen Ihnen die Details der Ertragsmodellierung (Sie können alles darüber in einem anderen Artikel lesen, den wir über die Modellierung von Batterieerträgen geschrieben haben), aber im Großen und Ganzen ergibt sich diese Komplexität aus der Abhängigkeit der Erträge von den ständig schwankenden Preisen auf dem volatilen Strommarkt, die extrem schwer zu modellieren und vorherzusagen sind. Dies ist ein Hauptrisiko für Banken bei der Finanzierung von Batteriespeicherprojekten, die auf den Verkauf von Flexibilität auf diesen volatilen und kaum vorhersehbaren Märkten angewiesen sind.

Finanzierungsrisiken für Batteriespeicher senken

Es stellt sich also die Frage, wie Eigentümer von Batteriespeichern dieses Risiko vermindern können? Sie haben es wahrscheinlich richtig erraten: durch Hedging!

Und welche Art von Hedge können sie verwenden? Das ist genau die Frage, die wir hier zu beantworten versuchen. Die Art der Absicherung, die ein Eigentümer eines Batteriespeichers nutzen kann (und sollte), hängt von dem Vertrag ab, den er zwischen sich und seinem Händler/Optimierer abschließt, was wiederum von der Höhe des Risikos abhängt, das er (und sein Händler) bereit sind, einzugehen.

Als Eigentümer eines Batteriespeichers mag es sich intuitiv anfühlen, das gesamte Risiko loswerden zu wollen, indem man jemanden (seinen Händler) findet, der sich bereit erklärt, es zu tragen. Das ist die maximal mögliche Absicherung und definitiv eine potenzielle Option. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass es auf dem Markt nichts umsonst gibt. Man kann nicht risikofrei sein, ohne im Gegenzug etwas abzugeben.
In diesem Fall, dem so genannten Tolling Agreement, verzichten Sie einfach auf den Gewinn (und auf den Verlust), der dann an Ihren Händler geht, weil er mehr (hier: alles!) aufs Spiel setzt. Dies wird noch viel deutlicher, wenn wir die verschiedenen Vertragsarten auflisten und anhand eines Beispiels alle möglichen Szenarien erläutern. Aber um es kurz zu machen: Wenn Sie auf Nummer sicher gehen und Ihr Händler das gesamte Risiko trägt, kann er sich auch den Gewinn sichern.

Wenn der Betreiber des Batteriespeichers jedoch eine hohe Risikobereitschaft hat und mit seinem Händler nur einen Vertrag über die Aufteilung der Einnahmen abschließt (Revenue Share), was bedeutet, dass die Einnahmen auch sehr niedrig sein können, dann erhält er auch den gesamten Gewinn aus seinen Anlagen.

Und dann gibt es noch die dritte Option, die in der Mitte liegt, bei der Sie und Ihr Händler beide das Risiko teilen; der Händler garantiert jedoch einen bestimmten Betrag an Einnahmen für die Finanzierung, während beide Parteien an den Vorteilen des Verkaufs von Flexibilität an den Markt zu hohen Preisen teilhaben.

Alles in allem ist dieses Risiko-Ertrags-Verhältnis für beide Akteure genau das, was die Grundlage für verschiedene Finanzverträge bildet. Ein zusätzlicher, aber wichtiger Punkt ist, dass jeder dieser Verträge nur dann gut funktioniert, wenn beide Parteien finanziell stark genug sind, um ihren Verpflichtungen nachzukommen, wovon wir in diesem Blogbeitrag ausgehen.

Welche Art von Verträgen bestehen zwischen dem Betreiber eines Batteriespeichers und (s)einem Händler/Optimierer?

Damit sind wir beim Kern unseres Artikels angelangt. Es gibt nur wenige relevante und gesicherte Informationen über die Art von Finanzverträgen, die Batteriespeicher eingehen können und die ihnen Flexibilität, Sicherheit oder beides bieten. Selbst wenn einige Informationen verfügbar sind, sind sie nicht gut strukturiert, und es herrscht große Verwirrung über den sektorspezifischen Jargon sowie über die mit den einzelnen Verträgen verbundenen Risiko- und Ertragsniveaus. Dies macht den Entscheidungsprozess für Batteriebesitzer mühsam und ineffizient.

Aber keine Sorge! Wir sind hier, um zu helfen. Wir erklären die verschiedenen Verträge, die zwischen einem Batteriespeicher und einem Händler bestehen. Wir stellen Tolling Agreements, Revenue-Share-Verträge und Floor-Preise vor, und wenn Sie die soeben erläuterte Risiko-Ertrags-Logik verstanden haben, sollte es für Sie ganz einfach sein, dem Ganzen zu folgen!

Ziel dieser Übung ist es, Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, den für Sie am besten geeigneten Vertrag zu wählen. Denken Sie daran, dass der von Ihnen gewählte Kontrakt indirekt drei Entscheidungen bestimmt - die Wahl des Händlers (und seiner Handelsstrategien), Ihre Risikobereitschaft und die verschiedenen Märkte, auf denen Ihre Batterie optimiert wird.

Gehen wir von der am wenigsten risikoreichen bis zur risikoreichsten Vertragsoption für Batteriespeicher vor:

Tolling Agreements

Tolling Agreements sind in der Regel kurz- bis mittelfristige Verträge (1-3 Jahre) zwischen dem Eigentümer eines Batteriespeichers und einem Abnehmer, zum Beispiel einem Stromhändler. Der "Toller" ist Eigentümer und Betreiber der Batterie und vermietet sie gegen eine im Voraus vereinbarte „Miete“ an einen Händler. Damit werden alle Rechte zum Betrieb der Batterie (oder zur Einschränkung ihrer Nutzung) an den Händler übertragen, je nach dessen individuellen Handelsstrategien und Marktpräferenzen. Natürlich wird auch das gesamte Preisrisiko an den Händler weitergegeben, der dann alle aus der Optimierung der Batterie resultierenden Vor- und Nachteile trägt. Zu beachten ist, dass der „Toller“ weiterhin für alle technischen Management-, Wartungs- und administrativen Kosten im Zusammenhang mit dem ordnungsgemäßen und effizienten Betrieb der Batterie verantwortlich ist.

Es überrascht nicht, dass dies das sicherste Modell für Speicherbesitzer ohne Exposition gegenüber dem Marktrisiko ist. Der Batterieeigentümer erhält unabhängig von den Marktpreisen eine feste "Mautgebühr" (toll), solange die Anlage funktionsfähig und für den Händler verfügbar ist. Diese stabile Einnahmequelle kann potenziell als Garantie für bestehende Anlagen sowie für neue Flexibilitätsinvestitionen dienen, auch wenn die Diskrepanz zwischen der Länge dieser Verträge und der Lebensspanne einer Anlage zu einigen Herausforderungen bei der Finanzierung führen kann.

Revenue Share Agreements (Erlösbeteiligung)

Eine weitere gängige Vertragskonstruktion zwischen einem Händler und dem Besitzer einer Batterie ist eine reine Erlösbeteiligungsvereinbarung, bei der, wie der Name schon sagt, die aus dem Verkauf der Batterieflexibilität erzielten Erlöse zwischen dem Eigentümer der Batterie und dem Händler aufgeteilt werden. Die Quote der Erlösaufteilung kann für verschiedene Parteien unterschiedlich sein und wird vor Beginn der Vertragslaufzeit vertraglich festgelegt. Auch hier hat der Händler die vollständige Kontrolle über den Betrieb der Batterie sowie über die Wahl der Märkte.

Dieser Vertrag setzt den Kunden einem hohen Risiko aus, insbesondere im Vergleich zum Tolling Agreement, da das Marktrisiko auf beide Parteien abgewälzt wird. Andererseits kann der Batteriebesitzer in guten Zeiten auch bei diesem Vertrag das größte Stück vom Kuchen mit nach Hause nehmen. Für den Händler bietet dieser Vertrag eine sicherere Einnahmequelle (wenn auch mit geringeren Gewinnchancen), da die Übernahme von Erträgen und Verlusten anteilig verteilt wird. Da beide Parteien einen Einsatz im Spiel haben, werden Gewinne und Verluste gemeinsam getragen.

Erlösbeteiligung + FlexHL-Floor-Preisvereinbarungen

Der aufmerksame Leser hat vielleicht schon die dritte Art von Vertrag vorausgesehen - ja, einen Vertrag mit Erlösbeteiligung und garantiertem Mindestpreis (floor price)! Dieser Vertrag funktioniert genauso wie ein Erlösbeteiligungsvertrag mit dem entscheidenden Zusatz eines Mindestpreises, der einen garantierten Mindesterlös gewährleistet, den ein Batterieeigentümer unabhängig von der Marktentwicklung aus seinem Asset erzielen wird.

Dies wirft die Frage auf, wie der Mindestpreis festgelegt wird. Bei Flex Power besteht unser Ansatz darin, die FlexHL-Form zu verwenden, die die Marktvolatilität für den Mindestpreis abbildet. Dieser Shape erfasst (unter Verwendung historischer Daten) die Preisspanne zwischen der billigsten und der teuersten Stunde der Day-Ahead-Auktion und wird vor Vertragsbeginn festgelegt. So wie ein PPA für Solar- oder Windenergie den Preis für die Einspeisung dieser Anlagen festlegen kann, kann das FlexHL den Preis für Flexibilität festlegen. Wenn Sie wissen möchten, wie genau diese FlexHL-Form als Mindestpreis funktioniert, können Sie dies in unserem nächsten Artikel nachlesen.

Dieser Vertrag birgt ein geringeres Risiko als die klassische Erlösbeteiligung, ist aber nicht völlig risikofrei, wie es beim Tolling Agreement der Fall ist. Er verkörpert den Mittelweg zwischen Risiko und Rendite, den wir bereits erörtert haben, bei dem ein gewisser Schutz für den Batteriespeicher nach unten und folglich ein geringfügig geringeres Potenzial nach oben besteht. Realistischerweise kann für einen Batteriespeicher mindestens 60 % der erwarteten Rendite garantiert werden, unabhängig davon, wie sich der Markt entwickelt. Diese garantierte Rendite auf der Grundlage eines einfachen Index sollte es dem Eigentümer ermöglichen, die Hebelwirkung und damit die Eigenkapitalrendite zu erhöhen. Der Händler ist nur an den Erträgen beteiligt, die über die garantierte Untergrenze hinausgehen.

Der FlexHL ist unser bevorzugter Vertragstyp bei Flex Power. Wir glauben, dass es ein sehr attraktives Modell für Anlagenbesitzer ist, die eine Bankenfinanzierung anstreben, da der Mindestpreis den Batteriebesitzer gegen extreme Marktschwankungen absichert. Gleichzeitig ermöglicht er eine Beteiligung an den potenziellen Gewinnen, was bei Tolling Agreements völlig fehlt.

Wie funktionieren diese Verträge?

Nachdem wir nun verstanden haben, warum es verschiedene Verträge gibt und was diese verschiedenen Verträge sind, ist es an der Zeit, sie in der Praxis zu erproben.

Wenn Sie Teil II dieser Serie gelesen haben, werden Sie sich daran erinnern, dass wir, um zu sehen, wie die FlexHL-Form funktioniert, das System geschockt haben, d.h. die Preisvolatilität im Markt auf der Grundlage der folgenden Formel erhöht und verringert haben:

Neuer Preis in einer bestimmten Stunde = (Durchschnitt des Preises für das ganze Jahr) - shock_param * (alter Preis in einer bestimmten Stunde - Durchschnitt des Preises für das ganze Jahr)

Dadurch wurde die Varianz der Preise erhöht und sie wichen vom Durchschnitt ab, wie unten zu sehen ist.

Wenn wir die Volatilität um 50% erhöhen -

Development of Power Spot Prices when Volatility is increased

Abbildung 1

Wenn wir die Volatilität um 50% senken -

Development of Power Prices at decreased levels of volatility

Abbildung 2

In diesem Artikel bauen wir auf diesem Ansatz auf und verwenden zwei Volatilitätsextreme, um die Ertragsspanne und die Durchschnittswerte sowohl für Eigentümer von Batteriespeichern als auch für Stromhändler bei verschiedenen Verträgen aufzuzeigen. Für unser Beispiel nehmen wir einen Batteriespeicher mit 10 MW, 20 MWh und einem Zyklus pro Tag. Auf der Grundlage historischer Daten (wie im FlexIndex unten zu sehen) gehen wir davon aus, dass die durchschnittlichen realisierten Handelserlöse 200 EUR/MWh pro Tag im Szenario mit hoher Volatilität und 70 EUR/MWh pro Tag im Szenario mit niedriger Volatilität betragen.

Wir zeigen die Aufteilung der Einnahmen zwischen dem Eigentümer des Batteriespeichers und dem Stromhändler zunächst im Szenario mit hoher Volatilität und dann im Szenario mit niedriger Volatilität.

Vertragswertentwicklung in einem Szenario mit hoher Volatilität

Tolling Agreement

Ausgehend vom Tolling Agreement in einem Szenario mit hoher Volatilität nehmen wir weiterhin an, dass das jährliche fixe Einkommen des Batterieeigentümers 85.000 EUR/MW pro Jahr oder insgesamt 850.000 EUR pro Jahr für den 10 MW Batteriespeicher beträgt. Die Einnahmen des Batterieeigentümers sind unabhängig von den Marktpreisen, und er nimmt jedes Jahr genau diesen Betrag mit nach Hause.

Die Einnahmen des Händlers ergeben sich hingegen aus den jährlichen Einnahmen, die die Batterie durch den Verkauf ihrer Flexibilität tatsächlich auf dem Markt erzielt, und werden als Produkt aus der täglichen Speicherkapazität in MWh, den Einnahmen pro MWh und der Anzahl der Zyklen pro Jahr berechnet. Dies ergibt einen Betrag von 1.460.000 EUR pro Jahr, und der Händler erhält die Differenz, d. h. 1.460.000 EUR - 850.000 EUR = 610.000 EUR pro Jahr.

Revenue Share Agreement (Erlösbeteiligung)

Bei einer Erlösbeteiligungsvereinbarung gibt es keine fixen Einnahmen, und die Einnahmen werden einfach auf der Grundlage der vertraglich festgelegten Aufteilung berechnet. In diesem Beispiel verwenden wir eine Aufteilung von 90:10 zugunsten des Anlagenbesitzers. Die jährlichen Gesamteinnahmen aus der Anlage bleiben gleich, d.h. 1.460.000 EUR pro Jahr. Der Batteriespeicher erhält 90 % dieser Einnahmen, d. h. 1.314.000 EUR, und der Händler erhält die restlichen 146.000 EUR.

Erlösbeteiligung + FlexHL-Floor-Preisvereinbarungen

Bei einer Vereinbarung mit Erlösbeteiligung und FlexHL-Floor gehen wir von zwei zusätzlichen Annahmen aus. Erstens nehmen wir auf der Grundlage historischer Durchschnittswerte für die FlexHL-Form in den letzten Jahren einen Wert von 85 EUR/MWh für die FlexHL-Form (Floor) an. Zweitens ändern wir die Erlösaufteilung auf 60:40. Der Händler erhält einen höheren Anteil, da er nur an den Erlösen beteiligt wird, die über dem garantierten Minimum liegen. Der Erlösanteil für den Händler und den Eigentümer der Batterie wird also erst berechnet, wenn der Mindesterlös für den Anlageneigentümer erreicht ist. Schauen wir uns das in der Praxis an.

Die garantierten Mindesteinnahmen für den Anlageneigentümer werden in diesem Fall als Produkt aus dem festen FlexHL-Preis, der Speicherkapazität und der Anzahl der Zyklen berechnet.

Garantierte Mindesteinnahmen = 85 EUR/MWh * 20 MWh * 365 Zyklen
Garantierte Mindesteinnahmen = 620.500 EUR pro Jahr

Daraus ergibt sich ein garantierter Jahresertrag (Floor) von 620.500 EUR pro Jahr. Wir gehen dann zur Berechnung der „überschüssigen“ Einnahmen über, die sich aus der Differenz zwischen den Gesamteinnahmen (die wir bereits mit 1.460.000 EUR berechnet haben) und den garantierten Einnahmen für diesen Vermögenswert ergeben, und kommen so auf einen Betrag von 839.500 EUR pro Jahr.

Schließlich teilen wir diese Mehreinnahmen auf, um die Einnahmen des Händlers und des Batteriespeichers zu berechnen. Der Händler erhält 40 % der Mehreinnahmen in Höhe von 335.800 EUR pro Jahr, und der Batteriebesitzer erhält die Summe der restlichen Mehreinnahmen und seine garantierten Mindesteinnahmen, so dass sich die Gesamtsumme auf 1.124.200 EUR pro Jahr beläuft.

Es ist nun leicht zu erkennen (Tabelle 1), dass der Batteriespeicher bei sehr volatilen Preisen in der Lage ist, die maximale Rendite in dem Vertrag zu erzielen, der ihn dem höchsten Risiko aussetzt, d. h. dem Erlösbeteiligungsvertrag. Das Einziehen eines fixen Mindestpreises (Floor) verringert die Einnahmen um etwa 200.000 EUR, garantiert aber ein Minimum, dessen Bedeutung im Szenario mit geringer Volatilität viel deutlicher wird. Werfen wir einen Blick darauf!

Vertrag

Volatilität

Gesamt-einnahmen (EUR/Jahr)

Einnahmen Batterie (EUR/Jahr)

Einnahmen Stromhändler (EUR/Jahr)

Tolling Agreement

Hoch

1,460,000

850,000

610,000

Revenue Share Agreement

Hoch

1,460,000

1,314,000

146,000

Erlösbeteiligung + FlexHL-Floor-Preis

Hoch

1,460,000

1,124,200

335,800

Revenue of Batteries from Selling their Flexibility in different Contract Types

Abbildung 3

Vertragswertentwicklung in einem Szenario mit niedriger Volatilität

Tolling Agreement

Das Wichtigste zuerst: In diesem Vertragskonstrukt bleibr der feste Ertrag eines Batteriespeichers unabhängig von der Preisvolatilität an den Märkten gleich. In einem Szenario mit geringer Volatilität erwirtschaftet der Speicher also 850.000 EUR pro Jahr. Die Rendite des Händlers sinkt jedoch stark, da der angenommene Erlös von 70 EUR/MWh pro Tag viel niedriger ist als im Szenario mit hoher Volatilität. In diesem Fall belaufen sich die jährlichen Einnahmen aus der Anlage auf 511.000 EUR. Zieht man von diesem Wert die fixe Vergütung ab, erzielt der Händler einen Ertrag von -339.000 EUR pro Jahr. Dieser Ertrag (Verlust) bestätigt unsere Feststellung, dass das gesamte Marktrisiko bei diesem Vertrag auf den Händler verlagert wird (siehe Abbildung 4).

Revenue Share Agreement (Erlösbeteiligung)

Bei einer Vereinbarung über die Aufteilung der Einnahmen bleibt der jährliche Ertrag des Assets gleich und wird vollständig zwischen dem Eigentümer des Batteriespeichers und dem Stromhändler aufgeteilt. Die jährlichen Einnahmen des Batteriespeichers belaufen sich auf 459.900 EUR und die des Händlers auf 51.100 EUR. Dieser Vertrag bringt dem Händler in Szenarien mit geringer Volatilität aufgrund der Risikoaufteilung die höchsten Erträge ein.

Erlösbeteiligung + FlexHL-Floor-Preisvereinbarungen

Bei einem Erlösbeteiligungs- und FlexHL-Floorpreisvertrag schließlich berechnen wir zunächst den garantierten Mindesterlös für den Anlageneigentümer auf 620.500 EUR pro Jahr. Im nächsten Schritt beläuft sich der Mehrerlös auf insgesamt -109.500 EUR pro Jahr. Das bedeutet, dass es keine Überschusseinnahmen gibt und der Händler tatsächlich weniger Geld auf dem Markt verdient, als er dem Batteriebesitzer garantiert hat, und daher den gesamten Verlust tragen muss. Daraus ergeben sich für die BESS-Anlage und den Händler endgültige Einnahmen von 620.500 (Mindestpreis) und -109.500 EUR pro Jahr.

In Tabelle 2 ist deutlich zu erkennen, dass der Batteriespeicher bei der Vereinbarung mit Erlösbeteiligung und FlexHL-Floor hohe Erlöse erzielen kann, wenn die Preise stark schwanken, dass er aber aufgrund der FlexHL-Form auch in der Lage ist, sich abzusichern (zu hedgen) und einen Mindesterlös zu erzielen, selbst wenn die Anlage auf dem Markt mit geringer Volatilität nicht gut abschneidet.

Vertrag

Volatilität

Gesamt-einnahmen (EUR/Jahr)

Einnahmen Batterie (EUR/Jahr)

Einnahmen Stromhändler (EUR/Jahr)

Tolling Agreement

Niedrig

511,000

850,000

-339,000

Revenue Share Agreement

Niedrig

511,000

459,900

51,100

Erlösbeteiligung + FlexHL-Floor-Preis

Niedrig

511,000

620,500

-109,500

Development of Battery (BESS) revenues in different contracts in a low price volatility scenario

Abbildung 4

Hier können Sie die Einnahmen beider Volatilitätsszenarien in einer Tabelle vergleichen.

Vertrag

Volatilität

Gesamt-einnahmen (EUR/Jahr)

Einnahmen Batterie (EUR/Jahr)

Einnahmen Stromhändler (EUR/Jahr)

Tolling Agreement

Hoch

1,460,000

850,000

610,000

Tolling Agreement

Niedrig

511,000

850,000

-339,000

Revenue Share Agreement

Hoch

1,460,000

1,314,000

146,000

Revenue Share Agreement

Niedrig

511,000

459,900

51,100

Erlösbeteiligung + FlexHL-Floor-Preis

Hoch

1,460,000

1,124,200

335,800

Erlösbeteiligung + FlexHL-Floor-Preis

Niedrig

511,000

620,500

-109,500

Für die Nerds unter Ihnen hier eine konzeptionelle grafische Darstellung der Renditen für den Eigentümer des Batteriespeichers (Abbildung 5) und den Händler (Abbildung 6) in Abhängigkeit von der Volatilität. Es sollte deutlich werden, dass nicht ein einziger Vertrag in allen Situationen die besten Ergebnisse liefert, sondern dass es verschiedene Vertragsstrukturen gibt, die der Risikobereitschaft der verschiedenen Akteure gerecht werden.

Revenues of a Battery selling Flexibility into the market from the BESS owner point of view and in different contract and volatility scenarios

Abbildung 5

Revenues of a Battery selling Flexibility into the market from the power trader's point of view and in different contract and volatility scenarios

Abbildung 6

Was bringt der FlexHL Floor?

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, fragen Sie sich vielleicht, warum Sie sich überhaupt mit einem Revenue Sharing + FlexHL-Floor befassen sollten, wenn das gute alte Tolling Agreement so einfach umzusetzen ist.

Wir glauben, dass der FlexHL-Floor aus vielen Gründen ein großartiges Produkt ist, abgesehen von dem offensichtlichen, dass wir selbst ihn entwickelt haben!

Wir sind der Meinung, dass der FlexHL-Shape-Floor Anlagenbesitzern das beste Risiko-Ertrags-Profil bietet, wenn sie Flexibilität aus ihrer Batterie über alle Volatilitäten hinweg verkaufen. Er bietet eine Untergrenze, hat aber weiterhin viel Potenzial. So können Anlagenbesitzer ihre Erträge maximieren und haben gleichzeitig eine Garantie für Banken, die die Finanzierung bestehender oder künftiger Projekte gewährleistet.

Zweitens ermöglicht es einen standardisierten Markt für Flexibilität. Wir sprechen darüber ausführlich in Teil II der Serie, aber im Wesentlichen wurde das FlexHL-Produkt geschaffen, um an Industrieunternehmen verkauft zu werden, die ihr Volatilitätsrisiko durch den Kauf einer virtuellen Batterie absichern wollen. Mit anderen Worten: FlexPower nutzt das FlexHL-Produkt, um diese Nachfrage zu nutzen und den Batteriebesitzern langfristige Preissicherheit zu bieten. Auf diese Weise wird ein langfristiger Markt für Flexibilität geschaffen, der dringend benötigt wird, um unsere Bemühungen zur Dekarbonisierung zu unterstützen.

Als Händler sehen wir unsere Aufgabe darin, das Risiko für unsere Kunden zu strukturieren, weshalb wir Ihnen verschiedene Vertragsoptionen zur Monetarisierung Ihrer Assets anbieten. Es liegt an Ihnen, das beste Risiko-Ertrags-Profil zu finden. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Schaffung eines Marktes für Flexibilität weitere Investitionen in Projekte stationärer Großspeicher fördern wird.

Wenn dies Ihr Interesse geweckt hat und Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie von unseren Dienstleistungen profitieren können, wenden Sie sich an uns und wir helfen Ihnen, die beste Lösung zu finden!


Tags

Batterie, Erlösbeteiligung, Flexibilität, Floor Price, Händler, PPA, Stromhandel, Tolling Agreement


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